Aufklärungs-Aktion der kath. Betreuungsvereine: "Wir sind da-nn mal weg?!"


Gute Nachrichten aus Rheinland-Pfalz:

Da die Betreuungsvereine vom Land Rheinland-Pfalz und von den Kreisverwaltungen
für ihre Querschnittarbeit bezuschusst werden, können die Betreuungsvereine vor
Ort auch in Zukunft weiterarbeiten. Ganz anders sieht die Situation beispielsweise
bei unseren Nachbarn in Nordrhein Westfalen aus, wo diese öffentlichen Gelder fehlen.

Die beiden Betreuungsvereine der Evangelischen Kirchengemeinden in der Rhein-Ahr-Region
im Diakonischen Werk und des SKFM – Katholischer Verein für Soziale Dienste für den Landkreis Ahrweiler e.V. – solidarisieren sich mit den Betreuungsvereinen anderer Bundesländer und
schließen sich der bundesweiten Aktion des Deutschen Caritasverbandes (DCV), des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF), des Kath. Verbandes für soziale Dienste in Deutschland (SKM) und
der Diakonie an. Diese fordern als Träger von Betreuungsvereinen eine bessere und leistungs-gerechte Finanzierung und schlagen Alarm mit der bundesweiten Aktion

„Wir sind da – Wir sind dann mal weg?!“

Leider verringert sich auch der Handlungsspielraum der Betreuungsvereine in Rheinland-Pfalz.
So beklagen hiesige Betreuungsvereine, dass der Satz für eine Betreuungsstunde seit dem
Jahr 2005 nicht mehr angehoben wurde.

Der Satz wurde vor 9 Jahren im Betreuungsvergütungsgesetz (VBVG) festgeschrieben,
das statt einer minutengenau abgerechneten Vergütung eine Pauschale zahlt.
44 Euro ist der höchste vorgesehene Stundensatz für einen Hochschulabsolventen.

Marion Eisler-Bodtenberg vom Diakonischen Werk: „Seit 2005 hat im Gegensatz zu den
gestiegenen Lohn-, Miet- Strom- Porto-, Telefon- und Heizkosten keine Erhöhung stattgefunden!
Eine Anpassung ist überfällig. Um kostendeckend arbeiten zu können, fordern die Vereine
eine Stundenpauschale von mindestens 52 Euro. Die Vergütungspauschalen der
beruflichen Betreuung müssen der allgemeinen Lohnentwicklung angepasst werden.
Es muss etwas geschehen, was die wirtschaftliche Existenz von Betreuungsvereinen
nachhaltig sichert.“

Die pauschalen Stundensätze entsprechen nicht mehr den Anforderungen einer
rechtlichen persönlichen Betreuung. Einige Träger haben deshalb die Fallzahlen pro
Mitarbeiter erhöht, für Ralph Seeger vom SKFM eine nicht zu akzeptierende Vorgehensweise:
„Höhere Fallzahlen gehen gar nicht, da wir Qualität liefern wollen. Ein solches Vorgehen
geht zu Lasten der Betreuten und steht nicht im Einklang mit den Zielen des Betreuungsrechts.
So darf ein Querschnittsmitarbeiter höchsten 25 Betreuungen führen.“

Für die Diakonie, die sich den gleichen Grundsätzen verpflichtet sieht, bedeutete dies im
vergangenen Jahr ein dickes Minus. Marion Eisler-Bodtenberg: „Wir erwirtschaften ja nichts,
wenn wir die Leute oft besuchen, da ein pauschalisierter Stundensatz festgeschrieben ist.“

Die Sicherung der Betreuungsvereine ist nur möglich über eine auskömmliche Finanzierung
der Vereine als Ganzes – mit ihrem Auftrag der beruflichen Betreuungsführung und ihrem
Auftrag der Querschnittsarbeit, also Beratung, Schulung und Förderung von
ehrenamtlichen gesetzlichen Betreuern sowie Informationsveranstaltungen
zu Vorsorgenden Maßnahmen (Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung).

Die Betreuungsvereine der Evangelischen Kirchengemeinden in der Rhein-Ahr-Region
im Diakonischen Werk und des SKFM – Katholischer Verein für Soziale Dienste für den
Landkreis Ahrweiler e.V. fordern eine Erhöhung der Vergütungspauschalen sowie eine
Anpassung dieser Pauschalen an den Nominallohnindex.

Ralph Seeger: „Das Betreuungswesen braucht Betreuungsvereine. Und die
Betreuungsvereine brauchen eine bundesweite Erhöhung der Vergütung
der beruflich geführten Betreuungen und eine Verbesserung der Finanzierung
der sogenannten Querschnittsarbeit. Genau das fordern die Betreuungsvereine.
Nicht für uns, sondern für die uns anvertrauten Menschen.“

Im Zusammenhang mit der bundesweiten Aktion der Bundesarbeitsgemeinschaft
der Freien Wohlfahrtspflege wird am Mittwoch, den 15. Oktober 2014 im Mehr-
generationenhaus Bad Neuenahr-Ahrweiler, Weststraße 6, von 15:00 bis 17:00 Uhr
eine Bürgersprechstunde stattfinden.

In der Zeit von 17:00 und 19:00 Uhr laden Diakonie und SKFM
dann auch alle Politiker herzlich ein, sich über die Arbeit der
Betreuungsvereine und die Bundesaktion „Wir sind da-nn mal weg“
zu informieren.


Weitere Info-Links zu dem Thema, sowie das Positionspapier zum Download:

>> Link zum Zeitungsartikel Stadtzeitung

>> Link zur Smartphone-Version zum Film

>> DCV Facebook Posting

>> www.kath-betreuungsvereine.de

>> Download Positionspapier

Sprudelnder Sommerausflug des SKFM führte bei bestem Wetter nach Andernach!

 

Mit einem herzlichen Dankeschön ...

... richtet sich der Betreuungsverein des SKFM – Katholischer Verein für Soziale Dienste
für den Landkreis Ahrweiler e.V. – an alle ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
die als Betreuer in ihrer Freizeit vielen Menschen zur Seite stehen, sowie an alle ehrenamtlich engagierten Vereinsmitglieder.

Entweder wird ein „Sommerfest“ auf dem Gelände der Geschäftsstelle in Heimersheim
gefeiert oder man erkundet die Schönheiten der Heimat. Bei bestem Wetter erwartete
die 31 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein perfekter Ausflugstag in Andernach.
Nach dem Mittagessen im „Franziskaner“ lernten die Ausflügler beim Stadtrundgang
die Sehenswürdigkeiten der Bäckerjungenstadt kennen und man erfuhr mehr über
den Runden Turm, den Mariendom, das Historische Rathaus und über die „Essbare Stadt“.

Den anschließenden Höhepunkt bildete der Besuch des Geysir-Erlebniszentrums -
mit anschließender Bootsfahrt zum Kaltwasser-Geysir auf dem Namedyer Werth.
Immer wieder ist es beeindruckend, diese Naturgewalt mit eigenen Augen zu erfahren.
Auf der Heimfahrt im Zug unterhielten sich die Ausflügler über die vielen Eindrücke
dieses sehr abwechslungsreichen Tages, der Kultur, Geologie und Kulinarisches
miteinander verband. Vor allem begeisterte die Gemeinschaft.
So freuen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon jetzt auf die nächste
Tour im kommenden Jahr. Wo es dann hingeht, wird noch nicht verraten.

Der SKFM – Katholischer Verein für Soziale Dienste für den Landkreis Ahrweiler e.V. –
führt gesetzliche Betreuungen durch für Menschen, die ihre Angelegenheiten alleine
nicht mehr regeln können, und informiert in zahlreichen Veranstaltungen über das
Betreuungsrecht, den Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen oder aber,
wie man eine Patientenverfügung verfasst.

Zurzeit verfügt der Verein über 151 Mitglieder, die ehrenamtlich 98 Betreuungen
durchführen. Die Hauptamtlichen BetreuerInnen führen insgesamt 93 Betreuungen durch,
sodass der SKFM für insgesamt 191 Betreuungen im Kreis Ahrweiler verantwortlich ist.

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